FrauenOrt Uelzen

Im Rahmen der Initiative "frauenORTE Niedersachsen" wurde im September 2021 für die Uelzener Kauffrau Henriette Praesent ein frauenORT eröffnet.

 

Die Initiative wurde vom Landesfrauenrat Niedersachsen e.V. ins Leben gerufen, um das Wirken starker und engagierter, historischer Frauenpersönlichkeiten zu würdigen. Hinweistafeln informieren an den Wirkungsstätten über das Leben der Frauen. Zu dem Projekt gibt es auch eine Wanderausstellung, die im Frühjahr bereits im Hundertwasser-Bahnhof Station stattfand.

 

Im Frühjahr 2023 eröffnet das neue Uelzen Museum (ehemals Museum Schloss Holdenstedt). Hier erfahren Sie nicht nur etwas über Henriette Praesent und ihr Geschick als Geschäftsführerin eines Landhandelsunternehmen, sondern lernen auch andere interessante Frauen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Kultur aus der Geschichte und Gegenwart Uelzens kennen.

 Stadtführung zum "frauenORT Henriette Praesent • Uelzen und andere (Kauf)frauen der Stadtgeschichte"

 

Neue Termine werden hier bekannt gegeben

Information zu den Stadtführungen

Prospekte & Downloads

Neue Broschüre „Auf den Spuren bedeutender Frauen – mit 47 frauenORTEN“

Im Januar ist die aktualisierte und erweiterte Neuauflage unserer Broschüre „Auf den Spuren bedeutender Frauen“ erschienen, in der nun die derzeit 47 Standorte der Initiative vorgestellt werden. Alle frauenORTE haben bereits eine Versandeinheit der neuen Broschüre erhalten, weitere Bestellungen nehmen wir zum Selbstkostenpreis von je 80 Stück / 30 Euro (inkl. Versand) gern entgegen. 

 

Weitere Informationen zur Broschüre finden Sie hier.

Informationen zum frauenORT

 

In unserem Flyer zum frauenORT Henriette Praesent in Uelzen finden Sie die Eckdaten der Biografie der Uelzener Kauffrau sowie weitere Informationen zu Ihrer Person. 

Download Info-Flyer (PDF)

Broschüre "Henriette Praesent und andere (Kauf)frauen der Stadtgeschichte"

 

Erfahren Sie mehr über Henriette Praesent sowie weitere wichtige Frauen der Uelzener Geschichte.

 

Download Broschüre (PDF)

Die Eröffnung des Uelzener frauenORTES

Die Geschichte scheint Frauen zu vergessen. Wertgeschätzt werden oft nur Männer und ihre Errungenschaften. Doch es gibt sie, Frauen, die Großartiges geleistet haben. Sie müssen nur gefunden werden. Die Initiative ,frauenORTE` macht genau diese Frauen sichtbar“, betont Dr. Uta Maritta Biermann vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung bei der offiziellen Eröffnung des „frauenORT Henriette Praesent“ am 17. September im Uelzener Rathaus, bei der im Ratssaal und via ZOOM rund 90 Gäste zugegen waren. Tanja Neumann, Gleichstellungsbeauftragte der Hansestadt, Stadtarchivarin Dr. Christine Böttcher und der Arbeitskreis „Henriette“ hatten sich dafür eingesetzt, den „frauenORT“ nach Uelzen zu holen.

Der „frauenORT“ in der Hansestadt Uelzen ist damit der 46. niedersachsenweit. Gewürdigt wird damit das Leben und Wirken der Kauffrau Henriette Praesent (1782–1856). Die Kauffrau und Mutter von neun Kindern übernahm 1827 nach dem Tod ihres Ehemannes mit 45 Jahren die Geschäftsleitung der Firma Joh. Christian Praesent. Unter ihrer Führung stieg das Unternehmen zu einem der größten norddeutschen Landhandelsunternehmen ihrer Zeit auf, das sie bis zu ihrem Tod im Jahr 1856 führte. Das Unternehmen selbst bestand bis 1991.

 

„Wir haben viel vor, wir wollen den frauenORT in unserer Hansestadt mit Leben füllen“, sagt Gleichstellungsbeauftragte Tanja Neumann. So macht die Wanderausstellung „frauenORTE Niedersachsen – Über 1000 Jahre Frauengeschichte“ des Landesfrauenrates Niedersachsen, vom 20. September bis 7. Oktober Station im Rathaus Uelzen. Stadtführungen zu (Kauf)Frauen in der Uelzener Stadtgeschichte sind bereits in der Stadt- und Touristinfo buchbar. Geplant sind auch Mitmach-Angebote für Kinder und eine Veranstaltungsreihe mit Filmen „starker Frauen“ im Central-Theater.

Die Uelzener Kauffrau Henriette Praesent

Auguste Henriette wurde am 2. April 1782 als einziges Kind der Kaufmannsfamilie Dorothee und Johann Gottlieb Bütemeister in Gandersheim geboren. Sie heiratete am 6. Januar 1803 in Burgdorf den 28-jährigen Kaufmann Johann Christian Praesent und zog zu ihm nach Uelzen.

 

Christian Praesent handelte mit landwirtschaftlichen Produkten aus der Umgebung, vor allem mit Flachs, aber auch mit Schafwolle, Honig, Wachs, Getreide und Futtermitteln. Er führte außerdem als Mitglied der Kramer-Innung Waren wie Gewürze, Tabak, Kaffee, Zucker und Zichorien (auch: Wegwarte; wird seit dem Mittelalter als Heilpflanze genutzt; Kulturformen sind z.B. Chicorée, Zuckerhut, Radicchio oder Wurzelzichorie (als Kaffee-Ersatz)).

 

An der erfolgreichen Entwicklung des Unternehmens hatte Henriette Praesent einen erheblichen Anteil. Kauffrauen waren damals einer doppelten Belastung ausgesetzt, denn sie waren sowohl für die gesamte Hauswirtschaft als auch für den unmittelbaren Geschäftsbetrieb zuständig.

 

Das Ehepaar Praesent bekam zwischen 1803 und 1820 neun Kinder. Vier Kinder verstarben leider schon im Säuglings- oder Kleinkindalter.

Henriette Praesent (c) Heimat- und Museumsverein Uelzen

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Bereits 1811 hatten die Praesents zwei Häuser am Markt erworben. Das Geschäfts- und Wohnhaus wurde 1826 beim großen Stadtbrand vernichtet. An dieser Stelle, der Gudesstraße Nr. 1, wurde dann das große, neue Geschäftshaus errichtet, das in all den Jahren des Bestehens als Hauptgeschäftsstelle diente. Im Geschäftshaus befand sich auch ein Manufakturladen, der von Henriette Praesent persönlich geleitet wurde.

 

Christian Praesent 1827 mit 52 Jahren starb, übernahm Henriette als alleinige Inhaberin die Geschäftsleitung. Diese Zeit war von wesentlichen Veränderungen in wirtschaftlichen Bereichen gekennzeichnet, die Henriette Praesent geschickt für den weiteren Aufbau der Firma nutzte. So konnte sie den Manufakturwarenhandel aufgrund der zunehmenden Bedeutung des Flachsanbaus in der Region Uelzen deutlich erweitern. In den fast 30 Jahren als alleinige Chefin erweiterte Henriette Praesent kontinuierlich den Umfang und die Bedeutung des Geschäfts. 1855 wurde das Unternehmen sogar für die Qualität seiner Garne und Leinen auf der Industrieausstellung in München ausgezeichnet.

 

Henriette starb nach langer Krankheit am 30. März 1856, kurz vor Vollendung ihres 74. Lebensjahres. Ihr Andenken lebte im Namen des Unternehmens weiter, denn am 6. Januar 1865 wurde es unter „Joh. Chrst. Praesent Wwe“ in das Handelsregister eingetragen. Der Betrieb entwickelte sich zu einem der größten Landhandelsunternehmen in der Region der Lüneburger Heide und bestand noch bis 1991.

Mehr zum frauenORT Henriette Praesent

Ihre Ansprechpartner

Gleichstellungsbeauftragte
Tanja Neumann
Herzogenplatz 2
29525 Uelzen
Tel. +49 581 800 6249
Fax: +49 581 800 76890
tanja.neumann@stadt.uelzen.de

Stadtarchiv Uelzen

Dr. Christine Böttcher
Herzogenplatz 2
29525 Uelzen
Tel. +49 581 800 6290
Fax: +49 581 800 7690
christine.boettcher@stadt.uelzen.de

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